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Schiff Norroena (Foto Berndt Jakobsen)
Schiff Alexander_ ex REGINA MARIS (Foto: Soeren Mols Pedersen)
Fides, Grimaldi Lines (Foto Claudio Ritossa)

Das, was von Flender übrig bleibt

17.05.2020 bis 27.09.2020

"Damit was bleibt von Flender": das Industriemuseum in Herrenwyk nahm dieses Zitat des letzten Betriebsratsvorsitzenden, Dieter Schumacher, als Titel einer großen Sonderausstellung im Frühjahr 2004.

Er brachte diesen Satz in einem Artikel der Lübecker Nachrichten in Zusammenhang eines Schiffsmodells, welches im Betriebsratsbüro stand:

"Das geht nur über meine Leiche heraus, das habe ich der Geschichtswerkstatt versprochen,... damit was bleibt von Flender."

Diese Dauerausstellung über Flender ist seitdem ein beachtenswertes Teilstück, was von der einst großen Werft übrig geblieben ist.

Mit der Insolvenz dieser Werft ging auch ein wichtiges Stück Industriegeschichte der Hansestadt Lübeck zu Ende.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden am nördlichen Traveufer von Dänischburg bis Herrenwyk riesige Industriegebiete, flankiert von einer neuen Eisenbahnstrecke. 

Die Brückenbau Flender AKt. - Ges. Schiffs- und Dockbauwerft, Lübeck Siems, war der letzte Großbetrieb, der sich an der Trave ansiedelte. Von den Flender Werken AG bzw. der Flender Werft ist davon wenig übrig geblieben. Mit dem Namen jedoch eine Flender-Siedlung, ein Flenderplatz und eine Flenderstraße. Auf dem einst riesigen Werft-Gelände selbst erinnern nur noch wenige Werkhallen an die Werft. Selbst das historische Flender-Verwaltungsgebäude mit dem sichtbaren Logo der Werft auf seinem Dach unter der Adresse Unter der Herrenbrücke 2 musste nach dem Verkauf des gesamten Werftgeländes an die benachbarte Reederei Lehmann und die Lübecker Hafen-Gesellschaft, LHG, weichen.

Mit dem Bau des Herrentunnels war auch der Abriss der Herrenbrücke besiegelt. Nur die Straße Unter der Herrenbrücke erinnert noch an dieses gewaltige Bauwerk.

Mit dieser neuen Ausstellung        "Das, was von Flender übrig bleibt" 

möchte der Kurator Rainer Wiedemann mit neuen Zeitzeugenberichten, Schiffsmodellen, Aufnahmen und Daten von noch heute auf den Weltmeeren herumfahrenden Flender-Schiffen und vielen anderen Dokumenten mehr dazu beitragen, dass von dieser für Lübeck bedeutenden Werft noch lange etwas in den Köpfen der Lübecker Bürger und in den Archiven zur Industriegeschichte Lübecks hängen bleibt.

Tauchen Sie ein in ein Stück jüngst vergangener Lübecker Geschichte!




 

Das Hochofenwerk von oben

 

Einen Blick auf seltene Luftaufnahmen des Hochofenwerks, der Herrenbrücke und der Flenderwerft aus den Jahren 1954 bis 1966 :

Im Rahmen des Mottos #museenzuhause, unter welchem die LÜBECKER MUSEEN während der derzeitigen Corona-Krise ihre Schätze für alle zugänglich auf ihre Homepages stellen und somit buchstäblich die Kultur in die Wohnzimmer transportieren, sind auf der Seite des Industriemuseums Geschichtswerkstatt Herrenwyk künftig Schrägluftbilder zu bestaunen. Diese zeigen das Hochofenwerk Lübeck zur Zeit des Wirtschaftswunders, zu der es zusammen mit der 1917 gegründeten Flenderwerft als der größte und bedeutendste Arbeitgeber der Stadt galt.

Schrägluftbilder sind Aufnahmen aus der Vogelperspektive, die jedoch durch einen leicht schrägen Blickwinkel mit einer Kameraneigung von bis zu 60° zugleich Ansichten von Landschaften und Bebauung ermöglichen.


Die Bilder sind aufgrund ihrer Qualität und ihres Alters einzigartig und somit eine unschätzbare Quelle für Behörden, Historiker, Archäologen etc.